Das Geheimnis der fliegenden Särge


* von Roland M. Horn
 

Fast alle UFO-Sichtungs-Fälle können nach einer gründlichen Untersuchung einer Identifizierung zugeführt werden. Manchmal ist die Erklärung jedoch recht komplex und auf mehrere Faktoren zurückzuführen, so wie im nachfolgend geschilderten Fall, der seinerzeit von mir bearbeitet wurde.

Ein typischer Fall

"Am 25.08.1987 um 21.30 Uhr sichtete ich mit meinem Kameraden ... bei einem Spaziergang zwischen Nürtigen und Frickenhausen ein Objekt (Vergleichsgröße ca. 1/8 des Mondes) in weiß-blauer Farbe von Richtung NW nach Richtung SO in ca. 20 - 30 km Höhe fliegend. Das Objekt bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 7 - 8 Mach in angegebener Richtung. Nach 20 - 30 Sekunden verschwand es plötzlich in 45o zum Horizont. Wir diskutierten angeregt über diese Beobachtung, wobei versucht wurde, das Objekt über einen Telepatie-Versuch zurückzuholen. Nach ca. 15 Minuten kehrte das Objekt aus SO-Richtung zurück, wobei es sich aber schneller bewegte als zuvor. Diese 2. Sichtung dauerte zwischen 10 und 15 Sekunden, bis es dann plötzlich wieder verschwand. Das war unsere erste UFO-Sichtung. Wir hatten keine andere Erklärung für diese Beobachtung."

Das Objekt habe sich geradlinig bewegt, es sei so hell gewesen wie ein Stern, und die Farbe wurde von dem einen Zeugen als "weiß", vom anderen als "bläulich-weiß" angegeben. Betrachten wir nur den ersten Teil der Sichtung, so könnte man durchaus an einen künstlichen Satelliten denken.

Heutzutage gibt es unzählige künstliche Satelliten, die entweder In West-Ost-Richtung oder in polarer Umlaufbahn (von Nord nach Süd oder umgekehrt) über den Himmel ziehen. Sehr selten gibt es heute sogar Satelliten, die von Ost nach West den Himmel passieren. Diese Satelliten rotieren oder taumeln entlang ihrer Bahn. Sie zeigen auffällige Helligkeitsschwankungen, und sie können in den Erdschatten eintauchen und aus demselben wieder hervortreten. Nur dann, wenn sich der Beobachter bereits auf der Nachthälfte der Erde befindet, während das Objekt in großen Höhen noch vom Sonnenlicht getroffen wird, kann es gesehen werden.

Das heißt also, daß die Sichtbarkeitszeiten der künstlichen Satelliten von der geographischen Breite des Beobachtungsortes, der Jahreszeit und der Umlaufhöhe des Satelliten ebenso abhängt wie von der Neigung seiner Bahn. Und so ist es in den Sommermonaten möglich, ein Objekt in großen Höhen von einem Ort in hohen Breiten aus jederzeit in der Nacht zu beobachten, ansonsten u.U. jedoch nur kurz tief über dem Horizont.

Die scheinbare Fluggeschwindigkeit, die Bewegungsrichtung, die Beobachtungszeit (Ende der astronomischen Dämmerung um 20.40 Uhr und die Beschreibung des Objektes an) sich schienen tatsächlich auf einen künstlichen Satelliten hinzuweisen. Das plötzliche Verschwinden des Objektes kann ohne weiteres durch das Eintauchen in den Erdschatten erklärt werden. Und die Schätzung der Flughöhe erweist sich erfahrungsgemäß als sehr schwierig.

Das Zurückkommen, bzw. das "Zurückholen des Satelliten durch Telepathie" scheint auf den ersten Blick der einzige Haken an der Erklärung zu sein. Aber wirklich nur auf den ersten Blick. Denn: Stellen wir uns einmal vor, wir blicken in einer klaren Nacht fünfzehn Minuten lang stur in eine Richtung, wir würden mit Sicherheit bald irgend etwas sich am Himmel Bewegendes sehen, denn am Himmel wimmelt es ja nur so von sich bewegenden Objekten. Weiter noch: Weiterführende Recherchen ergaben, daß sich in der Blickrichtung, in der man das Objekt zurückkommen sah, sowohl ein Flughafen als auch ein Flugplatz für Sport- und Segelflugzeuge befindet.

Es scheint also tatsächlich so, daß unsere beiden Zeugen zwei verschiedene Objekte beobachtet hatten: zum einen einen künstlichen Satelliten und zum anderen ein Flugzeug, das von einem nahegelegenen Flugplatz kam. Dafür spricht auch, daß die Zeugen angaben, nach dem Zurückkommen des Objektes habe sich dieses schneller bewegt als zuvor. Während man sich aufgeregt über den Erfolg seines "Telepathie-Versuches" freut, kann es schon einmal passieren, daß man Details, wie z.B. Positionslichter, übersieht.

Die Zeugen waren mit der Erklärung überhaupt nicht einverstanden; man gab nun zu bedenken, daß zwischen den beiden Vorfällen keine 15 Minuten lagen, sondern allenfalls 5 - 10. Ebenso sei die Geschwindigkeit des zurückkehrenden Objektes gar nicht höher gewesen, sondern gleich. Es entstand der Eindruck, daß man im Nachhinein einige "Korrekturen" anbringen wollte, um besser verdeutlichen zu können, warum die angebotene Erklärung nicht akzeptabel scheint und um das Erlebnis, "ein UFO gesehen zu haben", aufrecht erhalten zu können.

Ungeklärte Fälle

Es gibt jedoch auch einige - wenn auch wenige - Fälle, die nicht ohne weiteres erklärt werden können. Seit Jahren habe ich es ständig mit Fliegenden Schwarzen Kästen zu tun.

Das fliegende U-Boot von Zeilsheim

Skizze des Zeugen Kiem

Im Jahre 1994 lernte ich den Zeugen Michael Kiem (geb. 1973) während eines Kuraufenthaltes kennen, wo er mir seine UFO-Begegnung mehr oder weniger beiläufig erzählte. Kiem sei tief in der Nacht um ca. 3.30 tief in der Nacht (als Sichtungsdatum wird "ca. 1989" angegeben) auf die Toilette gegangen und dabei auf ein Licht aufmerksam geworden, das draußen vor seinem Fenster zu sehen war. Dort vor dem Fenster habe er ein merkwürdiges Objekt gesehen, das später im Fragebogen als "Größer als eine Untertasse bei ausgestrecktem Arm" beschrieben wurde. Es hätte fast die Form eines U-Bootes gehabt, und vorn und an der Seite waren jeweils eine Reihe von Lichtern angebracht. Herr Kiem betrachtete am nächsten Morgen die Sichtung als einen Traum, wobei er lediglich merkwürdig fand, daß ein Freund von ihm, Herr Torsten Raaf (geb. 1973), der zum Sichtungszeitpunkt wie Kiem in Frankfurt-Zeilsheim wohnte, die gleiche Sichtung gemacht hatte, auch "um diese Zeit herum", wobei der genaue Zeitpunkt leider nicht mehr feststellbar ist. Beide Zeugen füllten den Fragebogen aus und unterschrieben die eidesstattliche Erklärung. Die Skizzen ähnelten sich sehr, nur die Zeichnung von Herrn Raab erschien etwas kastenförmiger. Die Flugbewegung wurde von Michael Kiem als von Nord nach Süd, von Torsten Raaf umgekehrt angegeben, und die Geschwindigkeit wurde von beiden Zeugen als "deutlich schneller als ein Zeppelin" bezeichnet. Beide Zeugen kannten keine UFO-Literatur.

Skizze des Zeugen Raaf

Wir haben zwei Zeugen, ein recht großes Objekt, glaubwürdige Zeugen, was will man mehr? Andererseits bleiben doch noch Fragen offen. Fanden beide Sichtungen wirklich zur gleichen Zeit statt? War es vielleicht doch nur ein Traum? Oder wurde hier tatsächlich ein Flugobjekt unbekannter Identität beobachtet?

Die GEP e.V. und die Schwarzen Kästen

Interessant ist auf jeden Fall die Ähnlichkeit zu einem Fall aus dem Jahre 1984, der seinerseits von der GEP e.V. untersucht wurde. Damals wurde bei Radevormwald ebenfalls ein "großer schwarzer Kasten" am Himmel gesichtet. Der Zeuge war von dieser Sichtung dermaßen beeindruckt, daß er sich ein Modell von dem Objekt anfertigte. Die GEP e.V. berichtete in ihrem Journal für UFO-Forschung mehrfach über den Fall.

Im Journal für UFO-Forschung, Ausgabe 1/96 wird von einem Fall berichtet, in dem schon wieder ein "Fliegender Kasten" eine Rolle spielt, der in der Zeit zwischen dem 2. und dem 7.8.1990 in der Nähe von Hameln gesichtet wurde. Man denke an die Zeitangabe "meiner" Zeugen, "ca. ’89."...

Das "Journal für UFO-Forschung" 4/1997 berichtet von der Sichtung eines "riesigen unbeleuchteten schwarzen Rochens" über Holzwickede. Die Zeugin, die zusammen mit ihrem Mann eine einsame Landstraße befuhr, sah Anfang Mai 1994 dieses Flugobjekt auf sich zukommen und schließlich auf einem nahen Acker geräuschlos landen. Merkwürdigerweise hielten die Zeugen nicht an, obwohl sie nur 15 Meter an dem Objekt vorbeifuhren. Sie erkannten, daß das Objekt keine Fester hatte, unbeleuchtet war und auch sonst keinerlei Strukturen aufwies. Von der Seite glich das Objekt einem rechteckigen Kasten, dem ein dreieckförmiges Oberteil aufgesetzt war. Landeeinrichtungen wurden nicht erkannt. Das Objekt soll 50 Meter groß gewesen sein, obwohl die am Rande des Ackers befindlichen Pappeln das Flugobjekt nur leicht überragten. Die Zeugen maßen dem ganzen wenig Bedeutung zu und dachten erst später an ein UFO.

Schwarzer Kasten über Plön

Der nachfolgend geschilderte Fall trug sich im Jahr 1996 im norddeutschen Plön zu. Der genaue Sichungstag konnte leider nicht mehr ermittelt werden. Es muß sich jedoch um einen Montag oder Dienstag Ende Februar oder Anfang März gehandelt haben. Die Zeugin ist eine 1960 geborene Erzieherin.

Die Zeugin wandte sich den Verfasser dieses Artikels und beschrieb eine UFO-Sichtung. Vom Balkon ihrer im 5. Stock gelegenen Wohnung in Plön konnte sie abends gegen 19.00 Uhr in der Dämmerung ein graues liegendes Rechteck beobachten, das bewegungslos über der Krone einer Birke stand. Sie schätzte die Höhe auf etwa 80-100 Meter und beschrieb rote und weiße Lichter, die abwechselnd an der Seite entlang liefen. Geräusche wurden nicht vernommen, und die Entfernung wurde von der Zeugin auf 600 Metern geschätzt. Sie beobachtete das Objekt ca. 45 Sekunden lang. Bei ausgestrecktem Arm wurde der Abstand zwischen Daumen und Zeigefingern auf immerhin drei Zentimeter angegeben. Nachdem die Zeugin in die Küche gelaufen war um einen Topf vom Herd zu nehmen, war beim erneuten Betreten des Balkons das Objekt nicht mehr zu sehen. Die Zeugin kennt allgemeine UFO-Literatur und hatte früher auch schon eine Sichtung. Als Erklärung für ihre Sichtung gab sie "Ein Objekt unbekannter Herkunft" an.

Bei der Suche nach einer Erklärung dachten der GEP-Vorsitzende Hans-Werner Peiniger und der Verfasser zunächst an einen Solarzeppelin - dagegen sprachen allerdings einmal die Lichter und dann die von der Zeugin beschriebene Kälte sowie die Tages- und die Jahreszeit, in der man gewöhnlich keinen Solarzeppelin starten läßt.

Aufgrund der Tatsache, daß in den letzten Jahren öfter "kastenförmige UFOs" beobachtet und im "Journal für UFO-Forschung" beschrieben wurden, bat ich den Bremerhavener UFO-Sichtungsermittler Sascha Schomacker, der Sache weiter nachzugehen. Nachfolgend der Großteil seines Berichts:
 

"Am 26.08.1997 gegen 14.30 Uhr besuchte ich die Zeugin in Ihrer Wohnung in Plön.
Die Zeugin lebt in unehelicher Partnerschaft und hat einen Sohn. Sie scheint eine recht vernünftige und glaubwürdige Person zu sein. Was Sie uns anfangs verschwieg, ist die Tatsache, daß Ihr Sohn ebenfalls Zeuge des Objektes wurde. Wie die Zeugin mir sagte, waren sie und ihr Sohn gemeinsam auf dem Balkon, als ihr Sohn sie fragte, um welches Objekt es sich wohl handeln würde, welches dort zu sehen sei. Die Zeugin wußte dies nicht, so daß beide das Objekt noch einige Zeit beobachteten. Erst als der Zeugin einfiel, daß sie Essen auf dem Herd stehen hat, ging sie vom Balkon. Ihr Sohn soll sie dann begleitet haben. Als beide zurück kamen, soll das Objekt verschwunden gewesen sein.
Das Haus der Zeugin gehört zu den größten der Stadt Plön. Dabei liegt ihr Haus noch auf einer Erhebung, so daß wirklich von einem her-vorragenden Blick über die gesamte Stadt gesprochen werden kann. Wir versuchten die Ereignisse jenes gewissen Tages der Sichtung auf dem Balkon zu rekonstruieren. Dabei wohnte ihr Sohn dem Nachstellen nicht bei; dies sowie eine ausführliche Befragung des Jungen konnte nicht durchgeführt werden, da er zum Zeitpunkt meines Besuches mit Freunden draußen spielen war. Er selbst ist um die zehn Jahre alt. Während der Rekonstruktion mußten wir feststellen, daß die anfangs ge-nannte Größe des Objektes bei ausgestrecktem Arm nicht drei Zentimenter betrug, sondern ca. 1,6 Zentimeter. Diese falsche Angabe der Zeugin ist wohl damit zu erklären, daß sie "frei Hand" und nicht genau mit einem Meßgerät maß und das Maximum an möglicher Größe ausnutzen wollte. Da wir die Größe des Objektes deshalb dezimieren mußten, weil sie mir genau beschrieb, welchen Raum das Objekt in etwa über den Bäumen einnahm und die von Ihr angegebene Größe das Objekt um etwa zehn Meter länger gemacht hätte, ist ihre falsche Angabe trotzdem recht merkwürdig.
Mich interessierte dabei, warum sie uns das Beisein ihres Sohnes bei der Sichtung verschwieg. Sie meinte daraufhin, daß sie von Anfang an ihrem Sohn nahelegte, daß es sehr wohl ein konventionelles Flugobjekt gewesen sein könnte und deshalb es nicht klug wäre, herumzuerzählen, es hätte sich um ein UFO gehandelt, da man sich sonst über das Gespött einiger Nachbarn aufzuregen hätte bzw. sich dessen aussetzen würde. Sie selber hätte diese Geschichte nur engeren Freunden mitgeteilt, die sich über ihre Sichtung aber nur lustig gemacht haben.
Ferner unterstrich sie, daß sie aus diesen Gründen auch nicht wünschte, daß andere (also wir) davon mitkriegen sollten, sie mir dies aber doch mit-teilte, weil sie wegen ihrer 'kleinen Sichtung’ nicht erwartet hätte, daß extra deshalb jemand sie besuchen würde.
Sollten ihre Beschreibungen stimmen, dann müßte sich das Objekt etwa 40-55 Meter über dem Erdboden befunden haben. Ihre anfangs angegebene Höhe von 80 - 100 Meter ist übertrieben. Ich muß allerdings zugeben. daß durch die hügelige fast bergige Beschaffenheit der Stadt Plön eine solche Überschätzung vom Standpunkt der Zeugin aus nicht überraschend ist. Erst als ich mich direkt unter die Bäume, worüber das Objekte ge-schwebt haben soll, stellte, merkte ich, daß die Höhe der Bäume doch nicht die anfangs erscheinende ist.
Es könnte jedoch sein, daß das Objekt anstatt 600 Meter weit über tausend Meter entfernt war. Im Angesicht der vorhanden Daten und teilweise falschen Angaben halte ich dies für sogar sehr wahrscheinlich. Gesetzt den Fall, es wäre so: Welcher Stimuli könnte dafür in Betracht gezogen werden? In erster Linie kann man definitiv den astronomischen und meteorologischen Stimuli ausschließen. Als ich die Zeugin besuchen war, schoß gerade ein Tornado-Kampfjet über Plön. Auch gibt es in der unmittelbaren Umgebung weitere militärische Einrichtungen. Ein Hubschrauber ist m.E. nicht 100%ig auszuschließen, doch ist wohl die Beschreibung des gesichteten Objektes nicht dafürsprechend.
Nach einigen Recherchen in meiner Bibliothek fand ich in der JUFOF-Ausgabe Nr. 107, 5/96 den Bericht über die Sichtung von Andreas R. aus Götz. Die Ähnlichkeit beider Beschreibungen ist faszinierend. Andreas R. behauptet 1994 ein Objekt gesehen zu haben, das 'fast stehend in der Luft’ war. Außerdem meinte er:Das innere Licht war stabil. Die äußere Beleuchtung pulsierte regelmäßig ... Lauflicht mit rot, grün und weiß’.
Dazu zum Vergleich die Beschreibungen der Zeugin des vorliegenden Falles:
,Ende Februar 1996 konnte ich vom Balkon aus .. abends gegen 19.00 Uhr ein graues, liegendes Rechteck beobachten; es >stand< bewegungslos über der Krone einer Birke... An der Längsseite pulsierten Lichter (rot-weiß) in einer Reihe.’
Herr Rolf König vom Astronomischen Zentrum in Potsdam ist der Meinung, daß den Beschreibungen anderer Augenzeugen nach es sich um einen Heißluftballon handeln mußte, dessen Flamme, die die Hülle zum Aufleuchten bringt’, die Ursache ist.
Übrigens: Ich glaube zu wissen, daß die dortige Region sehr oft für Flüge mit Heißluftballons genützt wird (TV-Bericht).
Leider stehen uns keine näheren Informationen, wie z.B. das genaue Datum, zur Verfügung, so daß man nicht nachrecherchieren kann, ob eventuell Heißluftballons in der Luft waren."


Soweit Sascha Schomacker.

Ich selbst glaube kaum, das es sich bei dem in Plön beobachteten Objekt um einen Heißluftballon gehandelt haben kann, denn dafür ist mir die Beschreibung zu untypisch. Andererseits ist es aufgrund des nicht bekannten Datums und der Ungereimtheiten bezüglich der Größenschätzung leider nicht möglich, weitere Recherchen in diesem Fall anzustellen.

Fliegende Särge auch in den neuen Bundesländern

Am 18.07.1995 hörte ein Zeuge, der mir namentlich bekannt ist, in einem Brandenburger Ort gegen 0.30 Uhr, während er eine Zigarette rauchte, ein "merkwürdiges Geräusch". Wegen der Ungewöhnlichkeit konnte der Zeuge es jedoch nicht einordnen, und so suchte er den Himmel systematisch nach einem Objekt ab. Es war bewölkt, und das zylinderförmige Objekt, das er nun erblickte, flog unter der Wolkendecke. Der Zeuge beschreibt es als einen grauen Stab oder einen fliegenden Zylinder, dessen Höhe er auf ca. 200 Meter schätze, während er angab, das Objekt sei etwa 30 Meter lang gewesen. Besonders auffällig war, daß das Objekt keinerlei Tragflächen aufwies und daß vorne und hinten zwei Lichter, die als "greller als ein Blitzlicht" beschrieben wurden, blinkten. Beim Aufblinken dieser Lichter war ein merkwürdiger Ton zu hören, der dem Zirpen einer Grille ähnelte.

Der Zeuge empfand die Geräusche - eine Mischung von Summen, Knistern und Brummen - als beängstigend.

Die Flugbahn des Objektes sei gleichmäßig gewesen, und so sei es gut zu beobachten gewesen. Bei Beobachtungsbeginn befand sich das Objekt ca. 900 und bei Beobachtungsende etwa 450 über dem Zeugen. Die ganze Sichtung habe immerhin 1-2 Minuten gedauert, bevor das Objekt von einem Häuserblock verdeckt wurde.

Die UIG/Ffo, die den Fall untersuchte, schloß ein Flugzeug oder einen Hubschrauber als Auslöser aus, da sich zum Sichtungszeitpunkt kein derzeitiges Flugobjekt am Himmel befanden hatte. Auch Verwechslungen mit astronomischen Objekten wurden ausgeschlossen. Der Zeuge glaubt bis heute nicht, daß es sich bei seinem Objekt um ein außerirdisches Raumschiff gehandelt haben könnte.

Was im Bericht der UIG/FfO leider keine Erklärung findet, ist ein Hiweise auf die Tatsche, daß die Größe von UFOs oft massiv überschätzt werden. Vielleicht lag eine solche Fehleinschätzung auch in diesem Fall vor. Aber auch, wenn dem so sein sollte, bleibt die Sichtung sehr interessant.

Die brasilianischen Chupas

In Parnarama, einer Kleinstadt in der Nähe von Sao Louis in Brasilien sollen  angeblich fünf Menschen nach nahen Begegnungen mit kistenförmigen UFOs, die starke Lichtstrahlen aussenden können, gestorben sein. Diese Objekte werden von den Einwohnern "chupas" genannt, und die sollen nachts über bewaldete Gegenden und durch Flußtäler fliegen. In den meisten Fällen berichteten die Opfer (allesamt Hirschjäger) von rechteckigen Objekten - die Beobachter verglichen sie oft mit Kühlboxen - die über Baumwipfel flogen und einen Lichtstrahl auf die Erde richteten. Sie sollen gleichbliebende summende Geräusche von sich gegeben haben. Die Objekte seien allem Anschein nicht groß genug gewesen, um menschlichen Piloten aufzunehmen. An der Unterseite und an einem Ende hätte sich Lichter befunden, die scharf umrissene Strahlen wie Autoscheinwerfer aussandten.

Das Rätsel bleibt

Interessant ist, daß diese kastenförmigen UFOs, die in der Literatur kaum beschrieben werden, relativ häufig und vor allem zu verschiedenen Zeiten auftauchen. Gewöhnlich sind UFO-Sichtungen des jeweils gleichen Typs an eine Sichtungswelle (wie beispielsweise 1989/1990 in Belgien) gebunden, oder sie schließen an eine Initialsichtung an bzw. werden erst nach dem Erscheinen entsprechender Presseberichte gemeldet. Bekanntlicherweise wurde dem amerikanischen Privatpiloten im Jahr 1947 unterstellt, er habe neun UFOs in Form fliegender Untertassen gesichtet, worauf sich eine entsprechende Sichtungswelle anschloß. In Wirklichkeit hat Arnold jedoch keine untertassen-, sondern sichelförmige Objekte gesehen.

Fast alle UFO-Fälle - bei den meisten handelt es sich um nichts anderes als um die Beobachtung von Lichtpunkten - können, so wie der eingangs geschilderte Fall, natürlich erklärt werden. Vielleicht handelt es sich bei den Fliegenden Särgen auch um gewöhnliche Erscheinungen oder Flugobjekte, deren wahre Natur wir bisher - möglicherweise wegen ungenauer Zeugenaussagen - nur nicht erkannt haben --- vielleicht aber auch nicht...

Quellen:
Roland M. Horn: Wie die Untertassen fliegen lernten, MG, Plaidt 1998
Unknown Reality, Nr. 4/1995
Jaques Vallée1994: Konfrontationen, München 1994
Journal für UFO-Forschung, div. Ausgaben  s. Text

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